Neulich kam ich mit meinem polnischen Arbeitskollegen Kasimir über die Nationalspeisen seines Landes zu sprechen. Zwei Gerichte fielen ihm sofort ein: Borschtsch und Piroggen. Meine Neugier war geweckt!
Piroggen interessierten mich und ich fand auch mehrere Rezepte. Ich fragte Kasimir, welchen Quark ich verwenden sollte? Seiner Meinung nach wäre keiner der hierzulande käuflich zu erstehenden Quarksorten dafür geeignet. Er bekäme Quark aus Polen und er würde mir einen vorbeibringen.
So bekam ich polnischen Quark, der am ehesten dem Hüttenkäse ähnelt, allerdings unter einer Bedingung: Ich sollte Kasimir eine Pirogge zum Testen bringen, dann würde er mir sagen, ob sie seinem Geschmack entspräche.
POLNISCHE PIROGGEN
Zutaten für 28 Piroggen:
Für den Teig:
250 g Mehl
1 Ei
1/2 TL Öl
1 TL Salz
100 ml Wasser, warm
Für die Fülle:
300 g Kartoffeln, mehlig (nächste Mal 150 g)
130 g Quark (nächste Mal 250 g)
1 große Zwiebel
2 EL Butter
Salz
schwarzer Pfeffer
- Für die Fülle koche ich die Kartoffeln im Schnellkochtopf 8 Minuten auf dem 2. Ring und lasse das Ventil von alleine herunter gehen. Dann halbiere ich die Kartoffeln und drücke sie durch die Kartoffelpresse. Die Schale kratze ich jeweils aus der Presse.
- Für den Teig mische ich alle Zutaten und knete ihn ca. 10 Minuten. Anfangs klebt er ein wenig, dann gebe ich noch etwas Mehl dazu. Ich gebe ihn in einen Nylonbeutel und lasse ihn ruhen.
- Ich stelle Wasser zum Kochen auf und salze es dann.
- Die Zwiebel schäle ich, hacke sie fein und dünste sie in der Butter solange, bis sie goldgelb ist. Die Hälfte kommt zum Kartoffelmus, die andere Hälfte bleibt in der Pfanne.
- Ich gebe alle Zutaten der Fülle in eine Schüssel, würze kräftig und mische alles gut miteinander.
- Den Teig walze ich mit dem Teigausroller der KitchenAid ziemlich dick aus, dann steche ich Kreise aus dem Teig, setze ziemlich viel Fülle auf jeden Kreis und verschließe sie zu Halbmonde. So verfahre ich bis alles aufgebraucht ist.
- Die Ränder verschließe ich mit den Zinken einer Gabel.
- Ich lasse die Hälfte der Piroggen in das kochende Wasser gleiten, rühre sie sachte um, damit sie nicht am Boden kleben bleiben. Sobald sie an die Oberfläche steigen, lasse ich sie noch 2-3 Minuten ziehen.
- Ich schöpfe die erste Portion mit dem Schaumlöffel ab und schwenke sie in der Pfanne mit dem Zwiebel.
- Dann kommt die zweite Portion dran und wir lassen uns auch die schmecken, außer einer, die bekommt Kasimir.
Am nächsten Tag brachte ich Kasimir eine gekochte Pirogge. Er probierte sie konzentriert und sagte mir, bei ihnen zu Hause käme mehr Quark als Kartoffeln in die Fülle. So bekäme man sie im Wirtshaus, weil sie billiger sind. Also das nächste Mal Mengenverhälsisse Quark - Kartoffeln umdrehen.
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