05.11.11

Träume sind Schäume und "Coniglio alla ligure", ein ligurisches Kaninchen


Neulich habe ich geträumt ich würde eine Lasagne kochen. Gerade wie ich die Nudelblätter in das kochende Wasser gleiten lasse, schrillt der Wecker. Mein erster Gedanke war: ich kann jetzt unmöglich aufstehen, sonst verkochen meine Nudeln. Ich habe sie dann noch brav vom Wasser heraus geholt. Der Wecker, dem ich das erste Mal keine Beachtung schenkte, hatte aber keine Gnade, zum Glück, sonst hätte ich doch noch die komplette Lasagne zubereitet. Und wer hätte die Kinder in die Schule geschickt und das Geschäft aufgesperrt? Ja und mein Göttergatte? Mein Mann steht auf, wenn ich auf stehe, der hört meistens den Wecker gar nicht, da könnt ich ein 3gängiges Menü kochen:)) Aber als ich dann die Augen öffnete, war leider weit und breit keine Lasagne zu sehen. Zum Glück hat man soviele Fotos, von sovielen nicht veröffentlichten Speisen auch von so manch einer Lasagne, sozusagen Jahreszeiten-Lasagne.  Die einzige von mir ins Netz gestellte ist die hier. Rezepte gibt es wie Sand am Meer, deshalb beglücke ich euch heute nicht mit einer von den vielen oben abgebildeten.
Ich habe heute etwas anderes für euch. Wie der Name schon verrät kommt das Rezept aus Ligurien. Mit Oliven, Pinoli, vielen Kräutern und gutem Olivenöl könnte das auch nicht anders sein. Denkt man an den Pesto Genovese, hat man fast ähnliche Zutaten und der kommt aus der selben Ecke. Momentan haben sie nichts zu Lachen, die armen Leute, mit dem Wetter das verrückt spielt.

Coniglio alla ligure

Zutaten für 4 Personen:
  •  1,2 kg Kaninchenfleisch, in Stücke zerhackt
  • wenig frischen Salbei
  • frischen Majoran und Thymian
  • 2 Knoblauchzehen
  • ein Glas Weißwein
  • 30 g schwarze Oliven
  • 20 g in Salz geklegte Kapern
  • 20 g Pinoli (Pinienkerne)
  • bestes Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  1. Ich wasche das Fleisch und trockne es mit Küchenkrepp. Gesalzen wird erst später.
  2. Ich wasche und trockne alle Kräuter, ziehe sie von den harten Stängeln, hacke sie mit dem geschälten Knoblauch fein und mische sie mit wenig Salz und Pfeffer (trito aromatico=aromatisches Kleingehacktes), ergibt fast so was ähnliches wie bei Petra
  3. Ich heize den Backofen auf 200° Heißluft vor.
  4. Ich erhitze meinen Bräter, den Vitalis, wie könnt es anders sein, und brate das Fleisch rundum in reichlich Olivenöl, bis es von allen Seiten schön gebräunt ist.
  5. Jetzt erst salze und pfeffere ich, streue auch den trito aromatico darüber und lösche mit dem Weißwein ab. 
  6. Ich lasse den Wein verdampfen, gebe den Deckel darauf und schiebe den Bräter für 40 Minuten in den Backofen.
  7. Während dieser Zeit, rühre ich öfters um und übergieße das Fleisch mit dem entstandenen Saft.
  8. Inzwischen spüle ich die Kapern und befreie sie gänzlich vom Salz. Ich röste die Pinoli in einer kleinen Pfanne ohne Öl und stelle sie bereit.
  9. Die Oliven entkerne ich und hacke sie grob.
  10. Nach 40 Minuten nehme ich den Deckel ab, mische Kapern, Pinoli und Oliven darunter und lasse alles nochmals, diesmal ohne Deckel, für 10 Minuten schmoren.
So sah das Gericht fertig aus, mit Ofenkartoffeln als Beilage

Viele Südtiroler  verwechseln das Wort "pinolo" häufig mit dem Wort "pignolo". Es wird fast identisch ausgesprochen, hat aber eine andere Bedeutung. "Pinolo" ist ein Pinienkern, viele Kerne heißen "pinoli", "pignolo" ist hingegen ein Pedant, schon eher eine Nervensäge. Eine Nervensäge hat halt einfach nichts in der Küche verloren, finde ich:)

6 Kommentare:

  1. Klingt sehr lecker, das nächstemal werde ich das Kaninchen so probieren - Grüße nach Lana - Siglinde

    AntwortenLöschen
  2. Wie schön, mal wieder etwas, was ich mit Hühnchen nachkochen kann! :)
    Und Lasagne... nehm´ ich auch!

    AntwortenLöschen
  3. Das ist ja ein feines Rezept. Einfach und überzeugend. Das werd ich in meiner Tajine mal nachkochen.

    @AT: Das mit dem Hühnchen hab ich auch sofort gedacht :) Der Gedanke springt einen an.

    AntwortenLöschen
  4. @Siglinde, ja tu das, es lohnt sich. Auch dir liebe Grüße, auch an deine Family.

    @Astrid, ja weil du es jetzt sagst, eignet sich das Rezept auch für Hühnchen. Wahrscheinlich auch mit der gleichen Dauer.

    @Christopher, wir mögen es sehr gerne, ich hoffe ihr auch.

    AntwortenLöschen
  5. Oh, wow! Was für schöne Rezepte find ich denn hier! Herrlich! Und Kaninchen steht ganz zuoberst bei mir auf der "das ess ich am liebsten" Liste.
    Liebe Grüsse
    Susann

    AntwortenLöschen
  6. @Dolce Vita, Kaninchen ist auch noch ein sehr gesundes Fleisch.

    AntwortenLöschen