30.11.10

Casunziei - Teigtaschen mit Roter Bete und Kartoffeln

Füllungen für Teigtaschen gibt es in Italien wie Sand am Meer. Diese spezielle Füllung kommt aus Cortina d'Ampezzo, also gleich um die Ecke, auf dem Weg nach Venedig.
Die Küche von Cortina ist stark von Österreich beeinflusst. Es stand immerhin 4 Jahrhunderte unter österreichischer Herrschaft. Heute ist es eines der beliebtesten Skigebiete der Italiener.
Obwohl uns von Vertretern berichtet wird, dass vom einstigen Flair nicht mehr soviel übrig sei.
Mitten in den Dolomiten gelegen, gehört es seit diesem Jahr, zum UNESCO Weltnaturerbe und vielleicht schaut die eine und andere Renovierung heraus.
Warum es die Dolomiten ins Weltnaturerbe geschafft haben könnt ihr hier sehen:



Dass in dieser Gegend viele Sagen um Zwerge, Riesen und Ungeheuer entstanden sind, kann man gut verstehen. Als Mädchen habe ich alle mit Begeisterung gelesen. Die schönste ist für mich immer noch die von König Laurin.
Jetzt aber endgültig zu den Casunziei, Teigtaschen der "cucina povera" und gerade deswegen eine der Besten.

Casunziei

Zutaten für 4 Personen:

Für den Teig:
  • 130 g Mehl
  • 70 g Hartweizenmehl
  • 2 Eier
  • etwas Olivenöl
Für die Fülle:
  • 200 g Rote Bete (bei uns heißt sie Rote Rohnen)
  • 120 g Kartoffeln
  • 2 EL Brotbrösel in Butter geröstet
  • 2 EL Parmesankäse, gerieben
  • Salz
  • Pfeffer
Zum Servieren:
  • Parmesankäse
  • zerlassene Butter
  • Mohn
  1. Alle Zutaten vom Teig zu einer geschmeidigen Masse kneten, im Nylonbeutel gewickelt mindestens eine halbe Stunde rasten lassen.
  2. Rote Bete und Kartoffeln zusammen im Schnellkochtopf, auf der Siebeinlage, weich kochen, schälen und etwas auskühlen lassen. Bei normaler Größe braucht das, beim 2. Ring, sieben Minuten.
  3. Im Cutter (ich nehme zu diesem Zweck immer mein Lieblings-Gerät , den Fincut von Fissler) nicht zu fein hacken und in eine Schüssel geben.
  4. Mit den restlichen Zutaten mischen und bereitstellen.
  5. Jetzt kommt das unumgängliche Wasser dran. Ich stelle einen Topf mit Wasser auf den Herd und bringe es zum Kochen und salze es dann.
  6. Den Teig bis auf die letzte Stufe von der Nudelmaschine ausrollen.
  7. Zuerst streue ich Hartweizenmehl auf die Arbeitsfläche, damit mir die Teigtaschen nach dem "anpitschen" nicht kleben bleiben. Ich lege dann, wie bei den Kürbisravioli, den Teig auf das Mehl, verteile gleichmäßig Häufchen der Fülle, lege eine zweite Nudelplatte darüber und drücke sie mit den Fingern um die Fülle fest. Wenn dies alles schnell passiert, dann brauche ich die Ränder nicht zu befeuchten, es klebt auch so.
  8. Ich schneide die Teigtaschen, mit dem Teigrad, in große Dreiecke.
  9. Dann gebe ich die Casunziei ins kochende Wasser, ungefähr 3 Minuten. Mit dem Hartweizenmehl im Teig können sie fast nicht verkochen.
  10. Inzwischen habe ich schon Butter aufgeschäumt.
  11. Jetzt werden die Teigtaschen auf den Tellern verteilt, Parmesan darübergehobelt, Mohnsamen gestreut und mit der Butter "abgeschmolzen".

Jetzt, wo es kalt geworden ist, ist das erste was ich tue, wenn ich nach Hause komme, den Backofen auf 70°-80° einschalten, schiebe die Teller hinein und lasse sie vorwärmen. Ich liebe es, wenn die Teller schon warm sind, bevor die Speisen darauf verteilt werden.

12 Kommentare:

  1. Mohn müsste doch auch zu Schwarzwurzeln passen, oder? Ich hab gestern Pasta mit Schwarzwurzel gefüllt, für heute mittag.
    Aber deine sehen auch anz fantastisch aus, schon wegen der Farbe.
    Und ich liebe es auch von warmen Tellern zu essen. Ich habe das Glück einen alten gasherd zu besitzen, der unter dem backofen noch eine Schublade hat. So kann ich, wenn ich Braten mache die Teller problemlos vorwärmen.

    AntwortenLöschen
  2. Die sehen fantastisch aus - der hauchdünne Teig mit der durchschimmernden Füllung!

    AntwortenLöschen
  3. dünner gehts nimmer. Perfekt. In meinen Bloganfängen habe ich die auch mal gemacht.

    AntwortenLöschen
  4. Köstlich sehen sie aus und dann dieser Name "Casunziei", habe ich nie gehört.

    AntwortenLöschen
  5. Danke Magdi für das herrliche Video!! Bleibt nur zu hoffen, dass diese Landschaften uns so erhalten bleiben. In meiner Heimat (Gadertal) heißen sie cajincì...
    liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  6. @Sandra, so einen Herd möchte ich auch!!Es gibt ja auch eigene Tellerwärm-Schubladen, wahrscheinlich elektrisch. Für sowas habe ich leider keinen Platz in meiner Küche.

    @Petra, so dünn sind sie schnell gekocht und die rote Farbe bleibt besser erhalten.

    @Robert, jetzt habe ich sie gesehen. Bei uns gehören sie zum täglichen Essen.

    @FdgG, wäre interessant nachzuforschen was dieser Name bedeutet.

    @Ester, wir haben unsere Hochzeitsreise in den Dolomiten verbracht. Wir sind eine Woche lang von Hütte zu Hütte gewandert, über Gipfel und Klettersteige. Das ist 23 Jahre her. In der Zwischenzeit waren wir schon öfters in den Dolomiten wandern, es hat sich zum Glück nicht viel verändert. Jetzt mit der unter Schutzstellung hoffen wir nur das Beste. Nur wer einmal da war, kann verstehen, welche Begeisterung eine solche Landschaft in einem wecken kann. Du bist mitten drinn aufgewachsen, du Glückliche!!

    AntwortenLöschen
  7. Kompliment für so einen dünnen Nudelteig. Machst Du das mit einer Nudelmaschine, die klassische mit Handkurbel?

    AntwortenLöschen
  8. Danke für das Rezept, das kannte ich so noch nicht, gefällt mir aber sehr gut...

    AntwortenLöschen
  9. Der Teig ist wunderbar dünn, toll. Ich kannte sie vom Namen, aber wußte nicht, daß rote Beete reinkommt. Sehr fein.

    AntwortenLöschen
  10. Casunziei jeden Tag!!! Danke für das Rezept! Ich liebe sie!!:P

    AntwortenLöschen
  11. @anie's delight, am Anfang meiner Kochkarriere habe ich mit dem Nudelholz ausgerollt. Jetzt habe ich schon bestimmt seit 20 Jahren eine Nudelmaschine, so eine klassische mit der Kurbel. Die habe ich wahrscheinlich bis ich nicht mehr koche:)

    @Alex, ich mag die Füllung gerne, weil sie so einfach ist.

    @Spaghetti, ich auch jeden Tag:)

    AntwortenLöschen