Sein Feld liegt direkt an der Etsch, was eigentlich ganz normal ist. Der Fluss hat seit Jahrtausenden feinen Flinz an seine Ufer getragen. Spargel gedeiht in diesen Sandböden am Besten. Ich kann sein Feld nur zu Fuß erreichen. Der Fahrradweg Bozen-Meran geht direkt am Feld vorbei. Nur Besitzer von Wiesen haben die Genehmigung auf diesem Weg das Auto zu benutzen.
Es ist ein schöner Tag und ich habe überhaupt nichts gegen einen kurzen Spaziergang durch die Obstwiesen. Die Apfelblüte hat begonnen.
Für unsere Bauern kann diese Zeit sehr streng werden. Wie bei stillenden Müttern ruft nicht das Baby in der Nacht, sondern der Frostalarm.
Für unsere Bauern kann diese Zeit sehr streng werden. Wie bei stillenden Müttern ruft nicht das Baby in der Nacht, sondern der Frostalarm.
Wenn die Temperatur unter Null Grad fällt, könnte in einer Nacht die ganze Ernte zu Nichte sein. Der Frost würde die Blüte verbrennen. Deshalb muss in Frostnächten die Beregnungs-Anlage eingeschalten werden. Das Wasser friert die Blüten ein und das Eis schützt sie. Das sieht am Morgen dann manchmal wunderschön aus. Die Obstwiesen sind in ihrer Pracht zu Eisskulpturen erstarrt. Leider habe ich kein Foto von diesem Ereignis, aber wer weiß, vielleicht lege ich eines nach.
Der Spaziergang führt mich durch eine Duftwolke.
Dann kommt das Spargelfeld. Die Dämme, sind mit Planen zugedeckt. Der weiße Spargel darf kein Sonnenlicht bekommen, sonst würde er nicht schön weiß bleiben.
Der grüne Spargel schießt auch schon überall hoch. Ich bekomme aber nur weißen zu kaufen. Grüner ist noch zu wenig. Auf den muss ich noch ein, zwei Wochen warten. Ich könnte nicht sagen, welcher uns besser schmeckt, der weiße oder der grüne.
Wenn ich die Spargeln aneinander reibe "quietschen" sie, so prall und fest sind sie. Frisch vom Feld in den Topf ist beim Spargel das Allerbeste.
Und hier das Rezept mit wenig Mengenangaben, da es schwer ist solche anzugeben.
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg Spargel (für 4 Erwachsene kann es auch mehr sein)
- 2 hartgekochte Eier
- Mayonnaise
- Schnittlauch
- wenig Petersilie
- Salz
- Pfeffer, frisch gemahlen
- 1 kg Kartoffeln
- Beinschinken
- Ich schäle den Spargel sehr gut, denn es gibt nichts Unangenehmeres als zu wenig geschäler Spargel. Ich verwende dafür einen eigenen Spargelschäler von WMF. Kein einziger bricht mir und ich habe sie schnell geschält.
- Ich schäle auch die Kartoffeln und lege beide in einen Topf mit großem Dampfeinsatz, salze ein wenig, gebe den Deckel drauf und stelle den Topf auf die Hitzequelle.
- Ich lasse das Thermometer am Deckel auf 90° steigen, schalte die Hitze zurück und stelle meinen Timer auf 15 Minuten. (Nachtrag vom 25. April: heute habe ich die Spargel 20 Minuten gedämpft, mit 15 Minuten waren sie noch hart). Falls ich keinen großen Dampftopf besitzen würde, könnte ich den Wok mit Siebeinlage verwenden. Die Zeit wird dann ab dem Zeitpunkt gezählt, ab dem der Topf voll Dampf ist.
- In der Zwischenzeit schäle ich die Eier, trenne das Eiweiß vom Dotter und zerdrücke das Eiweiß mit einer Gabel grob, die Dotter fein. Das Eiweiß hacke ich mit dem Messer noch feiner. Den Schnittlauch schneide ich in feine Röllchen, die Petersilie hacke ich fein.
- Ich gebe Mayonnaise in eine Schüssel und mische Eiweiß, Dotter, Schnittlauch, Petersilie, etwas Salz und Pfeffer unter.
Angemerkt sei noch, dass die wirklich originale Boznersauce ohne Mayonnaise auskommt, nur etwas Öl, auch Olivenöl unterrührt, vielleicht noch einen Spritzer Apfelessig.
Boznersauce, die habe ich letztes Jahr doch schon in irgendeinem Blog gesehen. Danke für die Erinnerung. Diesmal wird sie gemacht.
AntwortenLöschenDie originale Boznersauce ist ein wenig anders, im Geschmack sehr ähnlich. Das ist die Schnell-Version.
AntwortenLöschenIch freue mich auch schon auf den heimischen Spargel, lieber habe ich den Grünen.
AntwortenLöschenÜbrigens habe ich den ersten Rhabarber geerntet und Kuchen gebacken. Rezept stelle ich noch ins Netz. Wie schauts mit deinem aus?
Ich habe meinen ersten auch schon verkocht, bzw. verbacken. Es waren schon 1 1/2 kg. Ich hätte auch schöne Fotos davon. Leider schaffe ich es nicht alles ins Netz zu stellen.
AntwortenLöschenDie Apfelblüte haben wir noch vor uns, den ersten heimischen Spargel konnten wir aber schon genießen. Ich liebäugle ja schon länger mit so einem schönen großen Dampfgarer. Ist das der Vitalis? Du bist damit zufrieden, entnehme ich deinen Ausführungen?
AntwortenLöschen@Petra, ja das ist der Vitalis. Es ist einer der tollsten Töpfe, der in letzter Zeit auf den Markt gekommen ist. Die Anschaffung lohnt sich.
AntwortenLöschenDanke für die schnelle Auskunft!
AntwortenLöschenBozner Sauce - ganz tolle Nummer! Und euer Spargel ist definitiv einer der Besten!
AntwortenLöschenEin perfekt zubereitetes Spargelgericht, mehr braucht es nicht! Sehr schön die Kochtechnik dafür, großes Kompliment!
AntwortenLöschenHabe vorgesten den ersten Spargel gekauft. Und ich freue mich auf fast täglich Spargel für die nächsten Wochen! Bozner Sauce muss auch probiert werden.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende
@Claus, ich kenne mich nicht so aus, aber gut ist er auf jeden Fall.
AntwortenLöschen@Hannes, danke für die Blumen.
@Alex, dann bist du gedanklich ein bisschen auf Besuch in Südtirol, auch schönes Wochenende.
Wir wohnen hier in einem Süßkirschen-Paradies, das leider unter den Frösten der letzten Nächte sehr gelitten hat. Viele Blüten sind erforen.
AntwortenLöschenAber der Spargel wird zurzeit schon geerntet und sicher bald auch zu Preisen angeboten, die meine Geldbörse nicht zurückzucken lassen.
Die Sauce sieht wunderbar aus, die muss ich unbedingt probieren.
So koennte mir der Spargel auch schmecken. Interessant, dass Ihr da oben auch harte Eier in der Zubereitung verwendet!
AntwortenLöschen@Jutta, ich warte auch immer bis der einheimische, im Verhältnis billigere Spargel auf dem markt ist.
AntwortenLöschen@Nochmal Jutta, find ich nett "ihr da oben". Wir werden stark vom Norden beeinflußt, deshalb auch gekochte Eier.
Mache zu Hause nach Orginalrezept Bozner Soße. Vati kann nicht mehr nach Dorf Tirol mitfahren.Die Soße übertrifft sogar die Hollaindaise. Einfach Spitze.
AntwortenLöschen@Monika, freut mich, dass ihr so Südtirol ein bisschen nach Hause holen könnt:)
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