07.01.10

Spinatnocken im Winter


Es schneit wie im Märchen. Meine Pflanzen auf dem Balkon sind angezuckert, als ob sie jemand verspeisen möchte. Draußen ist es ganz ruhig. Alle Geräusche sind vom Schnee gedämpft. Endlich wieder ein bisschen Niederschlag. Wir hatten über den Weihnachtsfeiertagen immer schönes Wetter. Traumhaftes Wetter. Wir waren ein paar Mal im tiefen Schnee wandern, auf unseren schönen Hochalmen. Auf den Hütten isst man größtenteils einfache, aber gute Gerichte. Ein Schlager ist und bleibt Kas- oder Spinatnocken. Ich muss sagen, nach einer anstrengenden Wandertour, bei so einem Gericht mit Speck-Krautsalat, stellt sich bei mir ein Höchstgefühl ein, da kann kaum ein Gourmet-Tempel mithalten.
Bei uns gibt es heute ein wenig andere Spinatknödel und ich gebe euch gerne mein Rezept von dieser Südtiroler Spezialität:

Zutaten für 4 Personen:
  • 400 g Spinat, gewaschen
  • 300 g Knödelbrot
  • ca. 200 ml Milch
  • 1 Ei
  • 40 g Bauchspeck
  • ½ kleine Zwiebel
  • 3 Salbeiblätter
  • Öl oder Butterschmalz
  • Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 100 g weiche Butter
  • 200 g Tomatensugo
  • Parmesankäse, gerieben


    Das Knödelbrot gebe ich in eine große Schüssel, erwärme die Milch etwas, verteile den größten Teil über das Knödelbrot und decke die Schüssel entweder mit Folie oder mit einem Silikondeckel ab. Das Brot soll eine Weile aufweichen, mindestens eine halbe Stunde kann aber auch der ganze Vormittag sein.

    Den Bauchspeck und die Salbeiblätter schneide ich in feine Streifen, den Zwiebel schäle ich und hacke ihn und fein.

    In einem Pfännchen erhitze ich Öl oder Butterschmalz, röste Bauchspeck, Salbei und Zwiebel darin goldgelb und gebe alles zum Brot.

    Den Spinat hacke ich im Fine-Cut noch im rohen Zustand fein. Man kann den Behälter ziemlich vollstopfen und das Gehacke ist schnell geschehen. Jetzt gebe ich den Spinat nacheinander in das heiße Pfännchen und lasse ihn ein wenig zusammenfallen. Auch der kommt zum Brot. Ich salze und pfeffere ein wenig.


    Was fehlt noch? Ach ja, das Ei, dann wird alles gut verknetet. Man knetet richtig fest, wie bei einem Teig, halt nur in der Schüssel. Wenn der Teig zu trocken wirkt, muss ich noch Milch dazugeben. Der Teig sollte schön geschmeidig sein.


    Dann forme ich schöne Nocken und gebe sie auf ein Siebeinsatz über Wasser, in einem Topf, in einer Pfanne, wo sie halt Platz haben und decke sie zu.

    Ich schalte die Hitze unter der Pfanne ein und lasse die Nocken ca. 10 Minuten dämpfen. Es passiert nichts, wenn es länger ist.

    Inzwischen lasse ich die Butter mit dem Tomatensugo bei niederer Hitze zergehen, würze mit Salz und Pfeffer und stelle die Tomatenbutter bereit.


    Aber der Speck-Krautsalat darf nicht fehlen. Norbert hat ihn schon zubereitet. Er hat den Krautkopf geteilt und mit einem feinen Hobel in die Salatschüssel gehobelt. Nochmals wird wenig Speck in feine Würfel geschnitten und gebraten. Der Speck sollte noch heiß über das Kraut gegeben werden, das lässt das Kraut weicher werden. Norbert richtet das Kraut mit Kräutersalz, Apfelessig und Olivenöl an. Das Verhältinis von Essig und Öl ist 1:2, das heißt immer doppelt soviel Öl wie Essig. Er verrührt alles in einem Schüsselchen und gibt es erst dann über den Salat.



    Sobald die Nocken fertig sind werden sie mit etwas geriebenen Parmesankäse und der Tomatenbutter serviert.

    Dazu noch den Speck-Krautsalat und draußen schneit´s. Heute brauch ich nirgends hin, wir sind auf unserer "Alm-Hütte" eingekehrt.

6 Kommentare:

  1. Mal ne Grundsatzfrage, dieses Knödelbrot, ist das was spezielles oder einfach nur altbackenes Brot?

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  2. Ja, Claus, es ist altbackenes Weißbrot in feine Würfel geschnitten. Bei uns kann man das schon geschnitten kaufen. Da wir sehr wenig Weißbrot essen, könnte ich nie welches aus dem eigenen Vorrat verwenden.

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  3. Stimmt, Spinatnocken gabs schon viel zu lange nicht mehr bei uns. Danke für die Erinnerung!

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  4. mit dem Schnee können wir hier nicht mithalten, aber die Spinatknödel würden mir trotzdem schmecken.

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  5. Ich *liebe* diese südtiroler Spinatnocken. Schönes Rezept!

    Im Frühjahr habe ich so etwas ähnliches schon mit Brennnesseln gemacht, auch sehr gut.

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  6. Nathalie, das geht mir auch öfters so, dass ich ein Gericht für eine Weile ganz vergesse. Zum Glück gibt es dann wieder von irgendwoher einen Anstoß. Robert, habt ihr bei Euch keinen Schnee? Barbara, gegessen habe ich die Brenessel-Nocken schon, selbst gemacht noch nie, muss ich einmal probieren.

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