08.09.10

Zirmtaler-Alm - Gnocchi mit Steinpilzen

Am Sonntag hat es uns einmal in die Höhe gelockt. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir ins Vinschgau gefahren, nach Kastelbell. Von dort eine enge Straße hinauf bis zum Weiler Freiberg. Gegenüber sieht man den Vinschgauer Sonnenberg, welcher einen sehr geringen Baumbestand aufweist. Uns hat man, als wir Kinder waren, erzählt, dass der Vinschger Sonnenberg, speziell das Seitental Matsch, für Venedig abgeholzt wurde. Ob dies nachgewiesen ist, kann ich euch nicht sagen, auf jeden Fall sind die Vinschger, speziell die Matscher, von denen ich mütterlicherseits abstamme, mächtig stolz darauf, ob wahr oder nicht.


Aufforstungen werden schon seit vielen Jahren betrieben, aber wie lange es dauert, bis der "Sunnaberg" wieder mit einem dichten Wald bewachsen ist, weiß niemand.

Von Freiberg (auf ca. 1480 m) geht man dann zu Fuß, über die Marzoner Alm, durch schöne Wälder



Der verbotene Wald von Hogwarts

und immer einem Bach entlang, bis zu den Zirmtaler-Seen (auf 2114 m) und der gleichnamigen Alm.

Hoppala, über was stolpern wir fast? Nicht nur über schöne Pilze,


wie diesem. Beim Zurückgehen war er leider umgestoßen:( Wen hat er gestört? So etwas finde ich immer sehr schade.
Aber auch geniesbaren Pilzen sind wir begegnet und haben sie stehen lassen (wer's glaubt...)

Gibt es etwas Schöneres als solch ein Pilzlein im Wald selbst zu finden? Dass wir eine Pilz-Such und Find-Familie sind, habe ich schon einmal hier erzählt.

Das letzte Stück der Wanderung ist ziemlich steil und wir schwitzen, wenn wir oben ankommen, aber die Mühe hat sich gelohnt. Der Anblick dieser zwei schönen Seen ist unser Lohn.


Die Almhütte mit dem originellen "Häusl" (Plumsklo), laden zum Essen und Trinken ein.


Bei uns hat es am nächsten Tag Gnocchi mit Steinpilzsauce, überbacken, gegeben. Robert hat welche mit Pfifferlingen gemacht.


Hier mein Rezept für Gnocchi mit Steinpilzsauce, überbacken für 4 Personen:


  • 900 g unbedingt mehlige Kartoffeln (wenn möglich, alte Ernte, die sind trockener)

  • 150 g Mehl

  • 20 g geriebener Parmesankäse

  • 2 Eigelbe

  • Salz

  • Pilze, je mehr umso besser (ab 350 g), nicht waschen nur putzen

  • 1 Knoblauchzehe

  • Olivenöl

  • Salz

  • Pfeffer

  • 40 g Butter

  • 15 g Mehl

  • 300 ml Milch

  • 200 g Frischkäse

  • wenig gemischte, fein gehackte Kräuter (Petersilie, Thymian, Majoran)

  • Salz

  • Pfeffer

  • Parmesankäse, gerieben
  1. Ich habe die Gnocchi genauso gemacht wie hier, nur mit den Mengen welche ich in diesem Post angegeben habe.

  2. Die Pilze habe ich, fein geschnitten und in wenig Olivenöl gebraten. Jutta Lorbeerkrone sagt "alla brace" dazu. Sie schmecken uns so geröstet am Besten, mit einer Knoblauchzehe im Öl und mit Salz und Pfeffer gewürzt.

  3. Ich habe wenig Béchamel zubereitet, ich hoffe das könnt ihr alle, habe den Frischkäse darin schmelzen lassen und mit den Kräutern, Salz und Pfeffer gewürzt.

  4. Die Gnocchi habe ich in kleine feuerfesten Schälchen gegeben , die Pilze darüber verteilt und mit Sauce übergossen.

  5. Den Backofengrill muss man erst zum Schluss einschalten, dafür auf voller Hitze.



  6. Ich streue noch über jede Portion einen Löffel Parmesankäse, stelle die Schälchen auf das Kuchenblech und schiebe sie dicht unter den Grill. Ich bleibe dabei stehen, damit nicht's verbrennt.
Sobald die Gnocchi Farbe annehmen, nehme ich das Blech aus dem Ofen, und die Meute stürzt sich schon darauf.

15 Kommentare:

  1. Ach du, ich krieg jetzt schon richtige Lust auf unseren Urlaub im Oktober!!! Bitte behaltet das schöne Wetter bis dahin!
    Wunderschöne Bilder. Und Gnocchi mit Pilzen, mhhhh!
    Liebe Grüße, Sandra

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  2. Ja, so ein hübscher Steinpilz im Wald ist was Schönes. Bei uns hat es nun eeeeendlich nach bald 2 Monaten wieder geregnet und ich hoffe darauf, dass die Pilze nun wachsen. Dann mache ich bestimmt Dein schönes Gericht nach!

    Ich mag Deinen Blog mit Geschichten aus Garten und Natur sehr!

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  3. Letzte Woche sind wir auch durch Kastelbell gefahren, auf der Superstrada hat man leider von den schönen Natureindrücken nichts mitbekommen.

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  4. Wunderschöne Ecke! Ich liebe den Vinschgau!

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  5. Hallo Magdi

    und du hast diesen wunderschönen Steinpilz wirklich stehenlassen? Ich weiss nicht, ob ich das geschafft hätte. Würde dieses Gericht gerne nachkochen, habe aber leider einen Mangel an Pilzen - schade.
    Grüsse nach Lana - Siglinde

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  6. @Frau Kampi, du weißt bestimmt, dass bei uns, normalerweise, der Herbst am Schönsten ist: trocken und warm.

    @Micha, ich kann dich gut verstehen. Uns geht es auch immer so. Ich kaufe prinzipiell keine Pilze, dann braucht man manchmal ganz schön viel Geduld:)

    @Robert, bist du wieder in der Schweiz? Du warst sicher in Eppan? Ja leider kann man nicht immer alles, was auf dem Weg liegt, auch noch sehen.

    @Claus, der Vinschgau ist so eigen, wieder ganz anders wie andere südtiroler Täler. Ich mag ihn auch sehr gerne.

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  7. @Siglinde, mit welchen Steinpilzen werd ich das köstliche Gericht gekocht haben? Erkennst du ihn auf den Gnocchi nicht wieder:)

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  8. Erholsame Fotos, wie schoen...vor allem wenn nach der Sommerpause in Rom die Alltagshektik wieder eingezogen ist!

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  9. Mmmh, das sieht lecker aus! ...und sag mal, bei diesem Plumpsklo: Macht man da tatsächlich in einen Baum??

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  10. das sieht superlecker aus! und die fotos sind auc hsehr schön :)

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  11. @Jutta L., zum Glück können wir der Hektik am Wochenende entfliehen. Wobei unsere Hektik mit der römischen nicht zu vergleichen ist.

    @Christina, ich habe es nicht benutzt und auch nicht hineingeguckt, aber dem Geruch nach schon. Ich habe schreckliche Kindheits-Erinnerungen an solche Örtchen!!

    @das Sternenkind, es war auch lecker und ich werde später manchmal noch diese Fotos ansehen und mich gerne an die Steinpilz-Zeit zurückerinnern.

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  12. Bei solcher Wanderung ist schon der Weg ein Ziel, wunderbares Wetter, schäne Gegend. Vor einigen Jahren genossen wir den Sonnenberg und das Matscher Tal auf Wanderungen.

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  13. @Erich, ja, wenn es einem auch bei anderen Unterfangen gelingen würde, dass der Weg das Ziel ist, dann hat man ein glückliches Leben.

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  14. Hallo Magdalena!
    Hab grad deinen Feigenkuchen aus dem Rohr geholt, schaut super aus, bin gespannt, wie er schmeckt. Danke für das tolle Rezept.
    Lg Manu

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  15. @Manu, genieße ihn, denn man bekommt ihn leider viel zu selten, da die Feigenzeit relativ kurz ist.

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