07.02.11

Mein Geschäft im Untergrund


Das klingt ja ganz schön kriminell. Aber ich habe wirklich ein Geschäft im Untergrund, in meinem Keller. Ich schreibe mir eine "Einkaufsliste" für den Keller. Ich habe da Regale und wähle verschiedene Produkte aus. Ich habe sogar ein Kühlfach, in dem sich haufenweise Fonds befinden, aber auch Fleisch vom Biobauer, Dörrfrüchte, Walnüsse, alles mögliche und normalerweise selbstgemachter Blätterteig. Das einzige was ich im Keller nicht habe, ist ein Förderband und eine Kasse. Ich habe das alles schon bezahlt, nicht geklaut. Dann kommt alles ins Körbchen und wird mit in die Wohnung genommen.

Der Blätterteig war aus. Also hab ich wieder einmal "gefaltet". Ich hatte auch schon so lange vor selbstgemachte Cremeschnitten herzustellen. Ich kann mich sehr gut an meine erste Cremeschnitte erinnern, was wieder einmal bezeugt, dass ich ein Ess-Gedächtnis habe, denn ich kann mich überhaupt an viele erste Speiseerlebnisse erinnern: wann und wo und wer dabei war .....

Den Blätterteig habe ich euch schon hier aufgeschrieben. Ich habe schon viele verschiedene Varianten probiert, aber dieser schmeckt mir einfach am Besten.
Dann wäre nur noch die Creme dran. Ich schreibe euch gerne auf, aus welchen Zutaten sie besteht und wie sie verarbeitet wird. Aber fragt mich nicht wie ich sie zwischen die zwei Blätterteigplatten gekriegt hab. Eine Katastrophe war das.
Aber erst einmal zur Creme:
Creme für Cremeschnitten
  • 300 ml Milch
  • 1 Ei
  • 3 Eigelbe
  • 135 g Zucker
  • 35 g Mehl
  • Vanilleextrakt
  • 2 Blatt Gelatine
  • 400 ml Sahne
  1. Ich weiche die Gelatine in kaltem Wasser ein und lasse sie ganz schrumpelig werden. Sie kann im Wasser liegen bleiben bis ich sie brauche.
  2. Ich erhitze die Milch mit dem Vanilleextrakt bis kurz vor dem Siedepunkt.
  3. Ich schlage die Dotter und das ganze Ei mit dem Zucker in einem Kochtopf schaumig und siebe das Mehl dazu und rühre auch dieses unter.
  4. Die heiße Milch schütte ich zur Eiermasse und erhitze alles, unter ständigem Rühren, noch so lange bis die Creme dick ist.
  5. Dann rühre ich die Gelatineblätter ein und rühre die Creme kalt.
  6. Die Sahne schlage ich steif und hebe sie sanft unter die Creme.

Sie ist leider aber immer noch so dünn, dass sie fließt. Ich kann sie auch nicht gänzlich abkühlen lassen, dann ist sie schon gestockt und ich kann sie nicht mehr auf der Blätterteigplatte verteilen. Ein Fehler von mir war, dass ich die Platten nicht auf die Größe des Backrahmens, den ich ja besitze!!; ausgerollt habe.

Ich beschreibe euch jetzt, wie ich hier vorgegangen bin und danach versuche ich Besserungsvorschläge an zuführen.

Ich habe 1/2 kg Blätterteig verarbeitet, habe ihn ziemlich dünn ausgerollt (ohne zu messen) und halbiert, dann auf ein kalt abgespültem Backblech gelegt, mit einer Gabel mehrmals eingestochen und dann bei 200° 30 Minuten gebacken. Er muss durch und durch hellbraun sein, dann ist er erst richtig knusprig. Wenn er ausgekühlt ist, kann man ihn weiter verarbeiten.

Ich würde das nächste Mal beide Blätterteigplatten auf die Größe des Backrahmens ausrollen. Er kann ruhig ganz dünn sein. Höher wird er beim Backen sowieso. Sonst alles wie gehabt. Damit die Creme aber auch nicht aus dem Rahmen läuft, würde ich dann ein Backpapier unter die untere Platte legen, das was über steht an den Ecken einschneiden und mit Klebestreifen an den Rahmen außen hochkleben.

Die ober Platte habe ich bevor ich sie aufgesetzt habe schon in Portionen geschnitten. Wer einmal eine Cremeschnitte verzehrt hat, weiß, dass ein Schneiden danach unmöglich ist.

Fondant kaufe ich beim Konditor, da hört sich auch bei mir der Spaß auf. Diesen habe ich erwärmt, noch etwas Wasser dazugegeben und auf die oberen Blätterteigplatten verteilt.

Dann kommt die Cremeschnitte in den Kühlschrank, wo die Creme dann erst richtig stockt.

Es ist sicher nicht das letzte Mal, dass ich diese Süßspeise fabriziere, denn sie zergeht einem auf der Zunge.

Und wieder einmal hat sich gezeigt, dass Norbert mein Retter in der Not ist. Wenn er nicht gewesen wäre, der mir sämtliche Ausbrüche der Creme gestoppt hätte, dann wäre die gesamte Geschichte sicher im Kompostkübel gelandet.

11 Kommentare:

  1. In Frankreich bäckt man sie dunkler, tut nach dem ersten Durchgang einen Hauch Puderzucker drauf und tut die Teigplatten nochmals unter den Salamander. So etwas möchte ich schon seit Jahren einmal machen.
    Vorbildliche Ordnung hast Du im Keller. Ich bin das glatte Gegenteil.

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  2. Ist das eine herzige Geschichte von dir und deinem Keller, ich kann mir richtig vorstellen, wie du dich da unter Tage mit deinem Körbchen auf Tour begibst! ;-) So ein Stückchen Cremetorte würde mich jetzt auch anlachen, ich bekomme abends immer Lust auf was Süßes.

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  3. Das ist nun wirklich gemein! Ich habe noch nicht mal einen Keller! *heul
    Und Blätterteig ist bei mir immer TK.
    Ich überlege gerade, ob ich meinen Blog einstampfe und in den ck zurückkehre.

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  4. Sieht mir sehr gut sortiert aus Dein Kellergeschäft!
    Blätterteig steht auf meiner Liste seit ich ihn bei Küchentanz gesehen habe. Blätterteig galt bisher als nicht selbst machbar und so ein bisschen scheue ich mich noch vor der Herausforderung.

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  5. Neid! So einen Keller könnte ich auch gebrauchen, ich wüsste ihn schon zu füllen. Nur Herr K. verweigert die Grabungsarbeiten

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  6. das sieht superlecker aus :)

    ich hab dir einen award verliehen:
    http://dassternenkind.blogspot.com/2011/02/versatile-blogger-award.html

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  7. @Robert, auf dem Foto sieht man nur einen kleinen Teil vom Keller, der riesengroß ist und hier ist Ordnung. Sonst bin ich gerade beim Aufräumen:)

    @Christina, du wirst lachen, wenn die Gläschen alle so schön im Regal stehen, muss ich manchmal nur in den Keller um sie anzusehen. Unsere Kinder sind allerdings lange nicht alleine hinunter, da er sehr tief ist und sehr alt.

    @Astrid, da tust du mir aber leid, weil ein Keller schon was Schönes ist. Aber einstampfen brauchst du deshalb nichts, dann würde ich heulen:( Übrigens friere ich den übrigen Blätterteig auch ein, also ist er auch TK.

    @Fritz, trau dich, es lohnt sich, wenn du mal zu Hause bist und so eine langweilige Arbeit machst, wie Bügeln.

    @Sivie, wenn ich erst graben müßte um einen Keller haben zu dürfen, weiß ich auch nicht ob ich unbedingt einen haben müßte. Ich verstehe deinen Mann schon.

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  8. Hallo Magdi
    ich bewundere dich ja immer wieder, daß du den Blätterteig selber machst. Ich habe dies ja noch nie versucht und greife einfach gerne ins Kühlregal zum fertigen Blätterteig. Sicherlich kann man ihn mit deinem nicht vergleichen, aber dafür gebührt dir einfach meine Bewunderung. LG Siglinde

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  9. Hallo Siglinde, wenn man einmal selbst gemachten gewohnt ist, ist man einfach verwöhnt und man hat's eigendlich relativ schnell. Früher habe ich Stunden herum gepatzt! LG Magdi

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  10. @Sternenkind, dich hätte ich fast übersehen. Das freut mich aber sehr, dass dir meine Seite gut gefällt. Danke für diese Ehre!!

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  11. oh was für ein feines Schnittchen..aber Blätterteig selbermachen..ich glaube da muss ich erst noch ein paar Jahre was anderes Kochen bzw. Backen..lGHEike ...danke für deine Grüße...

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