27.01.11

Südtiroler Scheiterhaufen

Na, zum Glück sind die Zeiten mit den richtigen Scheiterhaufen vorbei. Heute kann ich leider mit keiner Geschichte aufwarten, wie dieses Gericht zu seinem Namen kam. Pure Vermutungen besagen, dass das Brot, so aufgeschichtet, einem Holzhaufen ähnelt. Sicher ist, dass hier wieder einmal spitzfindige Bäuerinnen aus Resten ein Gericht gezaubert haben.
Das ist Küche, welche zu Hause gekocht wird. So etwas bekommt man in keinem Restaurant. Ich verwende ein wenig andere Zutaten, als im Original, dafür ist er auch viel besser (augenzwinker);)

Scheiterhaufen

Zutaten für 4 Personen:

  • 3 Krapflen oder 5 Semmeln vom Vortag
  • 4 große Äpfel
  • 125 g Mascarpone
  • 1/2 l Milch
  • 1 Naturjogurt
  • 4 Eier
  • 6 EL Zucker
  • 1/2 TL Zimt
  • Abrieb einer Biozitrone
  1. Als erstes wird der Backofen auf 200° Heißluft vorgeheizt.
  2. Dann schneide ich das Brot in Scheiben, schäle die Äpfel und schneide auch sie mit dem Hobel in nicht zu dünne Scheiben.


  3. Ich buttere ein "Reinl" (feuerfeste Form) aus und schichte das Brot wie Dachziegel als erste Schicht hinein, eben wie Holz auf einen Scheiterschaufen.
  4. Darauf kommt dann eine Schicht gehobelte Äpfel.
  5. Ich mische den Zucker mit dem Zimt und etwas von der Zitronenschale und streue einen Teil über die Apfelscheiben.
  6. Jetzt ist wieder eine Schicht Brot an der Reihe. Den Scheiterhaufen schichten bis kein Holz , äh, Brot und Äpfel, übrig sind. Die oberste Schicht sollte allerdings Brot sein.


  7. Ich verrühre mit dem Schneebesen Mascarpone, Jogurt, Milch und Eier und verteile diese Mischung gleichmäßig über den Scheiterhaufen.
  8. Ich decke das "Reinl" mit einem Silicondeckel ab und schiebe es in die Mitte des Ofens.
  9. Nach 20 Minuten nehme ich den Deckel ab, schalte die Temperatur auf 180° zurück und hole ihn, falls ich nicht einen echten Scheiterhaufen will, nach 20 Minuten aus dem Ofen.

Das wäre für heute schon alles. Ihr habt einen echten Scheiterhaufen vor euch. Dies ist wieder einmal ein Gericht, das ich unter anderem in meinem, mit Hand geschriebenem, Kochbuch verewigt habe. Da aber von mir, immer wieder Notizen darüber, daneben, darunter hingekritzelt worden sind, ist kein Mensch, außer mir, im Stande, dieses Rezept nachzukochen (was ja von meinem Nachwuchs schon beanstandet wurde). Jetzt hat es die Nachwelt hier in Schönschrift!

14 Kommentare:

  1. Du hast ja noch einen alten Herd dort zu stehen. Kann man damit noch kochen und wenn ja, tust Du das hin und wieder, vielleicht im Winter? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie man damit die Temperatur regelt. Geht das überhaupt oder hat man mit solchen Herden eine Einheitshitze?

    In der Küche meiner Oma stand ein solcher Herd, ich habe sie leider aber nie damit kochen sehen, denn sie hatte in meiner Kindheit schon einen Elektroherd.

    Der Scheiterhaufen sieht zum Anbeißen aus. Die Schicht sieht auf dem Foto fast wie Blätterteig aus.

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  2. Mit Mascarpone ist das eine Luxusspeise, die ich mir sehr gerne schmecken lassen würde :-)

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  3. So etwas kenne ich auch aus Jugendzeiten. Da war aber Mascarpone noch völlig unbekannt.

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  4. hallo Magdi
    danke fürs Erinnern, muß ich auch mal wieder machen. Mit Mascarpone ist mir ja neu, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß es herrlich schmeckt. GLG Siglinde

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  5. Gibt es überhaupt etwas, was mit Mascarpone nicht schmeckt?

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  6. @Norma, ja ich koche mit diesem Herd. Wie ich zu diesem Herd gekommen bin, wäre auch einmal eine Geschichte, welche ich euch erzählen könnte. Das mit der Wärme ist pure Erfahrungssache. Ich verwende ihn hauptsächlich bei größere Kochereien, für's Warmhalten oder Ziehenlassen und um Teller vorzuwärmen. Auch für Bratäpfel ist er sehr praktisch.

    @Petra, er ist dann halt ein bisschen fetter, aber wer will schon ohne Fett kochen, geschweige essen??

    @Robert, ich mag den Frischkäse eínfach gern.

    @Hoi Siglinde, manchmal muss man nur daran erinnert werden. LG Magdi

    @Astrid, nein!!

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  7. jamm jamm..Äpfel sind tolle Sache..lGHEike

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  8. Von diesem Scheiterhaufen habe ich schon eine Menge gehört und nie gewusst, wie man es zubereitet. Super, dann kann es jetzt losgehen.

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  9. Sieht sehr lecker aus, ich werd es mal mit Schmand statt Mascarpone ausprobieren!

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  10. @Heike, wir lagen im Herbst ziemlich Bio-Äpfel im Keller ein. Die sind dann irgendwie zu verbrauchen, auch beim Kochen.

    @Anie, sicher von deinem Südtiroler!

    @Stella, Schmand ist saurer als Mascarpone. Geht aber sicher auch.

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  11. Hhhhmmmm, sieht super lecker aus dein Scheiterhaufen. Muß ich auch mal probieren. Du ich war heute beim Frisör und da haben zwei Italienerinnen über Pizocheri mit Kartoffeln gesprochen, so wie ein Auflauf. Ich versteh leider nicht gut Italienisch, bin ja eigentlich aus D. Kennst du zufällig ein Rezept dafür, dass hat sich super gut angehört????
    Danke für deine Rückantwort
    Glg Manu

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  12. @Manu, du hast aber als Nicht-Italienerin alles richtig verstanden. Pizzoccheri sind Nudeln aus Buchweizenmehl. Sie werden ursprünglich mit Kartoffeln und Fontina zubereitet. Ich habe sie schon lange nicht mehr gemacht, aber ich werde schauen was sich machen läßt:)

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  13. Vielen Dank für das schöne Rezept. Jetzt habe ich einen Mordshunger (zum Glück mangelt es nicht an altbackenem Brot ;-))

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  14. @Claudia, das sind so die Aufbrauch-Rezepte, die ich liebe!!

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