02.09.10

Ohne Feigenblatt

Vorlauter Pilze, Früchte, Gemüse vom Garten habe ich kaum noch Zeit für's Internet. Gekocht und gebacken habe ich, haufenweise Fotos gemacht haben wir alle, und GENOSSEN haben wir erst...
Wir haben heuer Pilze-Kur gemacht, was sehr selten vorkommt. Wir haben viele und sehr schöne Pilze gefunden. Nachgekocht habe ich den Pilzrisotto von Mestolo, halt mit gebratenen Steinpilzen, sehr empfehlenswert, wer Neuem gegenüber aufgeschlossen ist und die Tagliatelle von Barbara, diesmal ohne Sahne, wie sonst üblich. Wir werden sie in Zukunft nur mehr so zubereiten, allerdings ohne Zwiebel, sondern mit einer aufgeschlitzten Knoblauchzehe im Öl.
Von den schönsten, kleinen Pilzen gab es Steinpilz-Carpaccio, ein Traum von dem ich noch träume. Es ist ganz einfach: Pilze nur mit einer Bürste putzen, fein in Scheiben schneiden, mit Salz, grob gemahlenem Pfeffer und Olivenöl würzen und das war's. Mir läuft heute noch das Wasser im Mund zusammen.


Dann habe ich Karotten geerntet, ganz unschuldig, ohne die geringste Ahnung was da unter der Erde los war. Was kommt zum Vorschein, direkt nebeneinander?? So was!

Die Feigen sind auch schon reif.


Letztes Jahr habe ich Feigen-Marmelade gemacht, aber sie hat uns eigentlich nicht so gut geschmeckt. Ich habe dann viele gedörrt.
Doch dann habe ich noch einen Feigenkuchen zubereitet, so ähnlich wie Siglinde ihren gedeckten Apfelkuchen, halt mit Feigenfülle. Es ist ein Kuchen für Feigen-Fans und er wird mit jedem Tag fast besser.
Hier das Rezept für eine Springform von 26 cm:

Für den Mürbteig:

  • 400 g Mehl Typ 00
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • 230 g Butter
  • 170 g Zucker
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz

Für die Fülle:

  • 15-20 frische Feigen, halbiert
  • 1 EL Zucker
  • 2 EL Honig
  • frische Thymianblättchen
  • Schale einer Bio-Zitrone
  • Saft der Zitrone
  • 1 Ei zum Bestreichen
  1. Teig verkneten, 1 Stunde in Folie gewickelt, kühl stellen.
  2. Den Backofen auf 180° Ober und Unterhitze einschalten.
  3. Ich teile den Teig in drei Teile: 2 Teile zu 260 g und den Rest.
  4. Als erstes verwende ich einen Teil zu 260 g, rolle in auf einer bemehlten Fläche dünn aus, drücke mit der Kuchenform einen Kreis in den Teig und schneide ihn aus. Diesen Kreis lege ich auf einen großen, mit Mehl bestäubten Kunststoff-Deckel und gib ihn in den Kühlschrank.
  5. Mit dem 2. Teil zu 260 g verfahre ich gleich, lege den Kreis aber in die eingefettete Form. Mit den ganzen Resten rolle ich einen langen Strang, lege ihn innen an den Rand der Springform und drücke eine Wand aus Teig.
  6. Ich steche mit einer Gabel Löcher in den Boden, damit er sich nicht verzieht, so bleibt er schon flach. Wer will kann blind backen, ist aber nicht unbedingt notwendig.
  7. Der Boden wird jetzt 15 Minuten auf der 1. Ebene in den heißen Backofen gegeben.
  8. In der Zwischenzeit vermische ich alle Zutaten für die Fülle.


  9. Nach 15 Minuten lasse ich den Boden kurz abkühlen, gebe die Fülle hinein und decke mit dem gekühlten Deckel ab. Steche auch hier ein paar Löcher mit der Gabel und bestreiche ihn mit dem verquireltem Ei.
  10. Jetzt muss der Kuchen 45 Minuten backen.

So etwas Feines gibt es nicht alle Tage und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr, wenn ich ihn wieder backe:)

14 Kommentare:

  1. Moin, ich beneide Dich. Ich liebe Feigen, aber die Türkischen sind nicht so lecker wie die aus eigenen Garten. l.G.Cami

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  2. Mein lieber Scholli, du warst aber fleißig!
    Den Feigenkuchen merk ich mir vor, ich liebe Feigen. Vielleicht backe ich den als kleine Kuchen, denn ich hab nicht so süße in meiner Familie. Ich müsste den dann alleine essen, weil ich auch die einzige bin, die Feigen mag.
    Und naja Steinpilze, daran kommen wir zur Zeit auch nicht vorbei. Der Herr Kampi ist da ganz fleißig unterwegs

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  3. Hallo Magdi
    also das mit dem Feigenkuchen muß ich auf alle Fälle testen, da unser Baum sich schon fast verbiegt, so voll mit Feigen ist er, und mein Mann ist nur mehr mit Dörren beschäftigt. LG Siglinde

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  4. Wer auch immer von euch Feigen vom Baum übrig hat, Päckchen packen und an mich schicken!!!!
    ;-)

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  5. Ich träume hiermit von einem Feigenbaum im Garten, falls ich jemals einen eigenen haben sollte. :)

    Wir hatten letztes Jahr eine Karotte, die optimal als Oberteil für deine rechte Karotte hätte herhalten können. ;)

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  6. Schön, wie die Natut so mit den Karotten spielt.
    Und die Steinpilze so pur, welch ein Genuss, ganz abgesehen von den malerischen Feigen.

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  7. @CamiWitt, Feigen gibt es grad ein paar Sorten. Ich habe sie lange nicht gemocht und jetzt liebe ich sie.

    @Frau Kampi, die Steinpilz-Zeit, glaube ich, ist bei uns vorbei.

    @Hallo Siglinde,
    wie wir sehen ist die Erntezeit zwischen Gardasee und Riffian ungefähr um 2 Wochen verschoben. Lg Magdi

    @Frau Kampi, man hat leider immer genügend Abnehmer :)

    @Evi, die hätten wir dann verkuppeln können:)

    @FdgG, ich traue mich auch nur bei ganz frischen Pilzen und ohne Wurm!

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  8. Der Kuchen ist ein Knaller! Leider hat mein Feigenbaum den letzten Winter nicht überstanden...

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  9. Die Feigen schauen ja aus wie gemalt. Jetzt will ich auch einen Feigenbaum ;-).

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  10. ach und ich bin sehr traurig das ich keine Feigen ernten kann...ich liebe diese Feigenmarmelade..ich habe nur noch wenige Gläser...gruß HEike

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  11. @Claus, ist es bei euch zu kalt für einen Feigenbaum?

    @Milliways, Feigenbäume sind total unkompliziert, wenn ich im Gegensatz an den Pfirsichbaum denke.

    @Heike, wie machst du deine Feigenmarmelade, finde ich das Rezept auf deiner Seite?

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  12. Ich finde auch, dass Steinpilze, besonders frische!, keine Sahne noetig haben. Ueberhaupt so schoene laden zu "alla brace" ein...Complimenti auch fuer den Feigenkuchen...

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  13. Aah! Bei den Steinpilzen komme ich direkt ins Träumen...!

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  14. Feigen im Garten toll... das wird hier im Norden einfach nichts. Das Bäumchen muss jedes Jahr leider im Gewächshaus überwintern.

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