19.10.09

Kastanienherzen

Gestern hat das Meraner Traubenfest stattgefunden. Ich war einmal dort, als Kind. Es ist wunderschön und sehr konzentriert, was Trachten und Brauchtum angeht, aber es ist viel zu viel los. Wir haben es vorgezogen zum Kastanienfest nach Völlan zu wandern. Dort haben wir die guten Tisner Kastanien zu essen bekommen.


Sie werden in einer mit Löchern versehenen Eisenpfanne, direkt über dem offenen Feuer gebraten. Man muss sie vorher mit einem scharfen Messer einritzen, damit sie nicht platzen und während dem Braten ständig die Pfanne rütteln, damit sie von allen Seiten geröstet werden. Wenn wir Kastanien braten, lassen wir immer ein paar ganze Kastanien in die Pfanne fallen. Dann ist das immer eine Hetz (Spaß), wenn die dann explodieren und einem um die Ohren fliegen, vorallem für die Kinder.

Man kann mit den Kastanien aber auch allerhand feines zubereiten. Dieses Rezept ist eines meiner absoluten Favoriten. Für uns gibt es diese Delikatesse nur kurze Zeit. Man braucht allerdings gutes Werkzeug, in diesem Fall eine gute Passiermaschine. Andernfalls ist man fast nicht im Stande die Kastanien durch zu passieren.


Zutaten:

500 g Kastanienmasse (bei guter Qualität erhält man diese, aus 1/2 kg Kastanien)
200 g Staubzucker
250 g dunkle Kuvertüre
20 g Kokosfett


1 Kastanien, mit viel Wasser bedeckt, im Schnellkochtopf beim 2. Ring 30 Minuten
kochen, und im Topf ganz abkühlen lassen. Die Kastanien müssen sich voll Wasser saugen können.

2 Kastanien schälen, in dem man sie längs halbiert und dann aus der Schale heraus drückt.

3 In die Passiermaschine zuerst die grobe Scheibe einsetzen und die Kastanien durch passieren.
Danach diese Masse nochmals durch die mittlere Scheibe drehen.

4 Nun die Kastanienmasse mit dem Staubzucker mischen. Wenn diese Masse zu nass
wirkt, auf keinen Fall noch Staubzucker dazugeben, da die Masse nur noch nässer wird.

5 Damit sie trockener wird und besser zu verarbeiten geht, muss man diese Masse mehrere
Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

6 Die zerkleinerte Kuvertüre und das Kokosfett auf niederer Temperatur schmelzen
(max. 33° C). Das geht in einem flachen Teller am Besten, weil die Schokolade nicht so tief unten in einer Schüssel ist. Aus der Kastanienmasse Herzen formen, in die breite Seite eine
Gabel stechen, mit Kuvertüre überziehen und auf Backpapier ausgelegen.

7 Wieder etwas kühl stellen und mit geschlagener Sahne servieren.

Ich schneide das Backpapier für die Größe einer Frischhaltedose zu und lege die Herzen direkt in die Dose. Wenn notwendig mache ich eine zweite Schicht: zuerst nochmals Backpapier und nochmal Kastanienherzen drauf. Wie ihr seht mach ich sie eher klein, damit man länger was davon hat. Von der durchpassierten Kastanienmasse behalte ich mir wenig zurück und dekoriere damit die Herzen vor dem Servieren.

Die passierte Kastanienmasse lässt sich sehr gut gefrieren. Zum Wiederverwenden einfach aus dem Kühlfach nehmen, bei Zimmertemperatur auftauen lassen und weiter verarbeiten wie beschrieben.

Wem´s schmeckt kann in die fertige Masse einen Schuss Rum einarbeiten. Aber Vorsicht, die Masse wird dadurch nässer.

7 Kommentare:

  1. Juhuuuu, das werd ich demnächst gleich mal ausprobieren! Bussi aus Köln, babs

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  2. Hallo! Hat wunderbar geklappt, die Maroni im Schnellkochtopf weich zu bekommen! Danke für den Tipp! Grüße von einem Feuchtwanger nach Lana!

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  3. @Uwe, auch schöne Grüße nach Feuchtwangen:)

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  4. Werden die Kastanien eigentlich eingeritzt, bevor sie in den Schnellkochtopf kommen?

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  5. Nein, sie müssen nicht eingeritzt werde. Die eine oder andere kann ein wenig platzen, die meisten bleiben ganz, weil ich das Ventil vom Schnellkochtopf langsam herunter gehen lasse.

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  6. Die sehen wunderbar aus und sind ganz nach meinem Geschmack. Nur, was macht Frau ohne Dampfkochtopf?
    Liebe Grüsse aus Zürich, Susan

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  7. Wenn man davon ausgeht, dass der Schnellkochtopf die Garzeiten um 70% verkürzt, dann müßte frau diese einfach wieder dazu rechnen, wenn Kastanien im normalen Verfahren gekocht werden. Allerdings muss man darauf achten, dass die Kastanien immer schön mit Wasser bedeckt sind. Habe es allerdings selbst noch nie probiert. Bei der nächsten Anschaffung für die Küche, würde ich einen Schnellkochtopf sehr stark in Betracht ziehen, denn er ist phantastisch. Schade, dass es von Zürich so weit ist, sonst könntest du einmal bei unserem Kochkurs für den Schnellkochtopf teilnehmen.

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